Interview mit Monika Plura (Director of Photography)
WAS WAREN IHRE GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN BEI DIESEM KURZFILM?
Als wir gedreht haben war ich im achten Monat schwanger und ganz schön rund. Der kleine Mensch in meinem Bauch hat sich schon ordentlich bemerkbar gemacht. Mein Mann, Tobi Meik, ist ebenfalls DoP (Director of Photography), und so haben wir den Film als Kamera-Duo realisiert. Zum einen, weil ich selbst keine Handkamera mehr machen durfte und zum anderen, dass falls die Wehen einsetzen würden, er übernehmen kann. Ich habe überwiegend vom Dolly ausgearbeitet. Mein Mann hat die Steadicam übernommen.
Wir haben u.a. im 9. Stock eines verlassenen Silos gedreht. An einem Tag ist der Fahrstuhl ausgefallen, und das war schon eine echte Herausforderung die ganzen Treppen mit Babykugel zu gehen. Zumal die Toilette im Erdgeschoss war und man als Schwangere ja ziemlich oft auf Klo muss. Ansonsten waren der Staub und der Geruch eine ziemliche Herausforderung. Man sieht es vielleicht nicht, aber es war ein verlassenes Silo, in dem wir gedreht haben und es war teilweise ziemlich viel Tauben- und Rattenkot überall. Bei dem Geruch haben wir alle freiwillig FFP2-Maske getragen.
Eine weitere Herausforderung war ganz klar das Budget. Da wir nicht viel Geld zur Verfügung hatten, hatten wir ein sehr kleines Team und auch nur begrenzt Technik. Trotzdem sollte es natürlich so hochwertig wie möglich aussehen. Da hat jeder einzelne mitgeholfen und ist kreativ geworden.
WAS WAREN DIE SCHÖNSTEN MOMENTE?
Der schönste Moment war zu sehen, wie das, was wir uns vorher in unseren Köpfen vorgestellt haben durch Licht, Ausstattung und die Kamera plötzlich lebendig wurde. Da haben unser Szenenbildner Dennis und Oberbeleuchter Muck eine ganz tolle Arbeit geleistet! Ich konnte mich visuell austoben und mutig in der Bildsprache sein, ich konnte endlich mal wieder etwas Kunst machen und musste nicht so klassisch drehen . Und es war einfach wunderschön, trotz Schwangerschaft zu drehen! Und es war toll, dass Petja und Jana sich darauf eingelassen und mir vertraut haben.
WIE GEHT ES WEITER?
Erst einmal wünsche ich unserem Film so viel Aufmerksamkeit wie möglich, viele Festivals und jede Menge Preise.